Exkursion ins Stadtarchiv Mühlhausen

Um der Digitalisierung in unserem näheren Umfeld tiefgründig nachzugehen, machten wir, der Informatik-Kurs 11 von Herrn Dr. Jagemann, am 02.11.2022 eine Exkursion in das Stadtarchiv unserer Kreis- und Heimatstadt.

Dort begutachteten wir zunächst viele alte Bücher, Zeitungen und Schriften, u.a. auch aus dem 15. Jahrhundert. Im ersten Moment wirkten die wuchtigen Regale des Archivs befremdlich auf uns. Nachdem die Historikerin Frau Dr. Schloms dann ein solches genauer zeigte und uns auch eine Sammlung von Gerichtsbeschlüssen präsentierte, war unsere Aufmerksamkeit geweckt. Sie erklärte uns, wie und warum man Schriftstücke auf diese recht befremdliche Art und Weise aufbewahrt. Wenn man solche alten Bücher und Zeitungen herkömmlich in ein Regal stellen würde, so könnten sie ihren Zustand niemals über 500 Jahre beibehalten. Mit angemessenem Raumklima und vor allem trockenem Verschluss ist das jedoch möglich.

Zudem müssen alle Dokumente von der ersten bis zu letzten Seite nummeriert werden. Darum kümmern sich Freiwillige, welche scheinbar mehr Freizeit als ein armer Schüler bzw. eine arme Schülerin besitzen. Jedoch braucht man ja eine Ordnung und so kam es auch zu einem ganz spontanen Fund:
Wusstet ihr zum Beispiel, dass sich im Stadtarchiv auch alte Dokumente des guten alten Tilesius von Tilenau befinden?

Er bewahrte sämtliche seiner Erkenntnisse in der eigenen Bibliothek auf, darunter auch die höchstpersönlich kolorierte Zeichnung des Hornfrosches. So lässt sich erkennen, dass auch ein Naturforscher ein waschechter Picasso sein kann.

Neben solchen alten Schriften, durften wir auch den Schlotheimer Kurier (eine Zeitschrift) begutachten. Diesen kann man im Archiv, aber auch schon online betrachten.
Wichtige Schriftstücke findet man demzufolge vor Ort, aber mittlerweile auch digital, jedoch noch nicht jedes Archivgut. Zur Digitalisierung wird ein hochmoderner, teurer und wertvoller Scanner verwendet. Jede Seite wird dort dokumentiert und der Text mithilfe von OCR erkannt. OCR ist die Texterkennung, über welche mittlerweile auch diverse Endgeräte verfügen. Die gescannten Schriften können nun in verschiedene Dateiformate (jpeg, tiff und pdf) umgewandelt werden.

Wir dachten auch darüber nach, unsere Körperteile einzuscannen, jedoch ließ das Frau Dr. Schloms leider nicht zu. :(

Die Innovation des Scanners und Zugriffs über das Internet ist also eine klasse Sache, da Student*innen, Schüler*innen und andere Nutzer*innen besseren und leichteren Einblick gewinnen können. Außerdem lässt sich ein Dokument auch von mehreren Personen zur gleichen Zeit betrachten. Man sollte definitiv in Erwägung ziehen, diese Möglichkeiten in Zukunft für Recherchen oder auch zur Weiterbildung zu nutzen.

Bilder: Herr Dr. Jagemann
Text: Helene Röhrig

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